Der Streik der Lokführer:innen ist beendet, nun folgen die nächsten Arbeitskämpfe. Es streiken die Ärzt:innen an den Unikliniken in Nordrhein-Westfalen, das Flughafenpersonal legt die Arbeit nieder, Einzelhandel und der Öffentliche Nahverkehr ebenfalls.
Ein Rückblick: Im Jahr 2022 gab es 246 Streiks. Das zeigt ein Blick in den Streikmonitor.
Die Uni Erfurt sammelt seit 2016 Daten zu Arbeitskämpfen in Deutschland. Das Ergebnis für das Jahr 2023: Allein in den ersten sechs Monaten 2023 gab es so viele Streiks wie noch nie in einem Halbjahr, zumindest seit Beginn des Forschungsprojekts.
Hauptsächlich die hohe Inflation setzte die Gewerkschaften unter Druck. Die Arbeitnehmer mussten in den vergangenen zwei Jahren hohe Reallohnverluste hinnehmen. 2022 lag das Minus bei 4 Prozent. Aktuellere Zahlen hat das Statistische Bundesamt noch nicht veröffentlicht.
Weil Waren und Dienstleistungen so viel teurer geworden waren und weiterhin wurden, sodass die Inflation sogar Gehaltserhöhungen auffrisst, treten die Gewerkschaften gerade besonders hart in den Tarifverhandlungen auf. Und deshalb finden im Moment auch so viele Streiks statt. Schließlich wollen die Gewerkschaften für ihre Mitglieder das Beste herausholen, um die Verluste der vergangenen Jahre auszugleichen. Auch das Jahr 2024 wird ein Jahr mit vielen Streiks werden.
(Bild: pixabay)
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