Der Stadtverband Münster des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat mit Vertreter*innen des Projektes „Europa.Brücke.Münster“ über die Situation von eingewanderten EU-Bürger*innen diskutiert. Diese befänden sich oft in prekären Lebenslagen. Till Meinelt, Berater bei der „Europa.Brücke.Münster“, berichtet, dass die Beratungsstelle Hilfestellung bei Ämtergängen gebe, sowie bei der Wohnungssuche und familiären Notlagen helfe. „Der europäische Binnenmarkt ermöglicht die freie Wahl des Wohnortes innerhalb der EU-Länder, überlässt die Menschen aber dann ihrem Schicksal, wenn sie nicht direkt eine Arbeit finden. Sie haben dann keine Krankenversicherung, kaum Ansprüche auf Sozialleistungen und damit auch keinen Anspruch auf eine Wohnung. Auch die Tafel bleibt ihnen versperrt“, stellt der stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende Carsten Peters fest und ergänzt: „Wir als Gewerkschaften stellen Deutschland ein schlechtes Zeugnis für ihre Einwanderungspolitik nach Verwertbarkeit aus. Die Menschen, die kommen, bilden wir nicht aus, sondern überlassen sie sich selbst oder schicken sie lieber wieder weg. Andererseits werben wir für die Einwanderung von Fachkräften und exportieren damit den Mangel [in die Herkunftsländer], obwohl diese Länder ihre Fachkräfte selber dringend brauchen. Ein Skandal!“
Carsten Peters weiter: „Dennoch sind wir froh in Münster über ein solches Unterstützungsangebot verfügen zu können“. Er fordert aber: „Besser wäre es jedoch die europäischen Sozialsysteme anzugleichen, um das Vakuum, in dem viele Menschen stecken, menschenwürdig zu füllen.“
Kontakt zum Projekt „Europa.Brücke.Münster“:
https://www.bischof-hermann-stiftung.de/taetigkeitsfelder/europabrueckemuenster/
(jgn)
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