Die Gewerkschaftsjugend hatte es lange gefordert: Zum 1. August 2019 und damit zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres geht das landesweite Azubi-Ticket an den Start.
Bislang war es für Auszubildende, die auf ihrem Weg vom Wohnort zur Ausbildungsstätte oder zur Berufsschule Fahrten über eine Tarifgrenze hinaus machen mussten, kompliziert und teuer. Für diese Auszubildenden gilt nun das landesweite Azubiticket „NRWupgrade“.
Das landesweite Azubi-Ticket kann für 20 Euro als Zuschlag auf Tickets erworben werden, die verbundweit in den Verkehrsverbünden Rhein-Ruhr (VRR), Rhein-Sieg (VRS), dem Aachener Verkehrsverbund (AVV) oder im Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) gültig sind. Diese liegen zwischen 60,70 Euro und 62 Euro im Monat. Die Preise für alle Azubitickets bleiben bis August 2023 unverändert. Das Land fördert das Azubiticket jährlich mit insgesamt rund neun Millionen Euro.
Der Zuschuss zum Ticket ist für die Arbeitgeber als Betriebsausgabe steuerlich absetzbar. Azubis müssen Zuschüsse oder die komplette Übernahme der Kosten durch die Ausbildungsbetriebe nicht als geldwerten Vorteil versteuern, wenn der Arbeitgeber den Zuschuss freiwillig leistet.
Es gilt auch in der Freizeit: So können Azubis ab 19:00 Uhr, am Wochenende und an gesetzlichen Feiertagen eine weitere Person auf ihrem Ticket mitnehmen. Das Ticket gilt ebenso für den Nachtbus.
Das Azubiticket kann an jedem Kundencenter des regionalen Verkehrsunternehmens bestellt werden.
Die DGB-Jugend NRW fordert darüber hinaus aber auch: „Aber wir wollen mehr: Wir fordern einen jugendgerechten Nahverkehr und dafür muss sich noch einiges ändern! Eine bessere Anbindung an den ländlichen Raum, sowie eine bessere Taktung von Bussen und Bahnen, beispielsweise. Denn wenn diese nicht fahren bringt auch ein Azubiticket recht wenig!“
Und die DGB-Jugend Münsterland ergänzt: „Auch der Preis könnte besser sein. 80 Euro sind deutlich mehr als das, was Studierende für ein Semesterticket zahlen müssen. Hier bleiben Azubis gegenüber Studierenden benachteiligt. Wir fordern deswegen, dass sich die Ausbildungsbetriebe an den Kosten beteiligen!“
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