Kinderreiche Familien, Alleinerziehende, Erwerbslose und Ausländer sind von Armut besonders betroffen. Die ärmste Region in Deutschland ist das Ruhrgebiet, die Hauptstadt Berlin hat sich im Vergleich zu früheren Jahresberichten erholt.
Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider sagte in der vorösterlichen Karwoche: „Die Armut in Deutschland ist auch 2022 auf sehr hohem Niveau verblieben.“ Neuere Daten liegen bisher nicht vor. Die Datenerhebungen und die folgende Auswertung lassen noch keine Zahlen für das Jahr 2023 zu.
Der Trend zu steigender Armut in Deutschland hat sich zwar 2022 nicht weiter fortgesetzt. Die Armutsquote ging allerdings nur leicht um 0,1 Punkte auf 16,8 Prozent zurück, wie Schneider erläuterte. 14,2 Millionen Menschen in Deutschland sind von Armut betroffen. Im Vergleich zu 2019 – also vor der Corona-Pandemie und vor der Zeit hoher Inflation – ist dies eine Million mehr. Gegenüber 2006, als der Trend zu mehr Armut einsetzte, sind es sogar 2,7 Millionen mehr. Wie aus dem jährlichen Bericht zur Armutsentwicklung des Paritätischen Gesamtverbandes 2022 weiter hervorgeht, sind vor allem kinderreiche Familien, Alleinerziehende, Erwerbslose und Ausländer stark betroffen. Bei der Armut von Kindern und Jugendlichen gibt es Schneider zufolge mit einer Quote von 21,8 Prozent einen Negativ-Rekord.
Die Forderung von Finanzminister Christian Lindner, drei Jahre keine zusätzlichen Sozialleistungen zu beschließen, bezeichnete Schneider als unverantwortlich. Er forderte stattdessen ein Klimageld sowie eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro.
(Bild: pixabay)
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