Wer einen Job sucht hat es schwer. Eine Suche ohne Berufsausbildung ist nahezu aussichtslos. Im Jahre 2014 hat die Bundesagentur für Arbeit durchschnittlich eine halbe Millionen Stellen als offen gemeldet, wobei jedoch nur jede sechste davon für Bewerber ohne erlernten Beruf in Frage kam. Und der Anteil unter denen, die ohne Berufsabschluss waren, ist auch 2014 gestiegen. Jeder vierte Hartz IV-Bezieher ist ohne Ausbildung gewesen.
Fördermittel wären also vonnöten. Nur, die Fördergelder in den Jobcentern für Langzeitarbeitslose werden drastisch zusammengestrichen. Laut Bundesarbeitsministerium sanken die Mittel von 853 Millionen auf 575 Millionen, die geförderten Maßnahmen von 30.000 auf 24.600, Zeitraum 2010 bis 2014.
Ein weiteres Problem tut sich auf: Viele geförderte Berufsausbildungen werden abgebrochen. 2012 lag die Abbruchquote bei knapp 18% und sie ist seitdem weiter gestiegen. Hauptgründe sind Fehlzeiten und die Aufnahme einer Arbeit, so eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit (BA). In der Regel ist es nur ein Helferjob. Doch da dieser in der Summe höher entlohnt wird als das, was das Arbeitslosengeld abwirft, besteht für die Betroffenen keine Motivation, die Aus- oder Weiterbildung fortzusetzen. Ganz nach dem Motto, was nützt mir der zukünftige Mehrwert, wenn ich jetzt den Verlust ausgleichen kann. Diese Misere bestärkt aber auch eine weiteres Mal die Forderung nach Erhöhung des Hartz IV-Regelsatzes. Da sich selbst Arbeit unter prekären Umständen mehr lohnt als der Hartz IV-Bezug und diese Tatsache dem Vorwurf des Sozialschmarotzers zuwiderläuft.
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