„Bilder aus der Sammlung“
Pressemitteilung: www.kunsthaus-kannen.de
Dauer: 08.02.2015 – 31.05.2015
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 13 – 17 Uhr
Künstler: Heinrich Büning, Hans-Georg Kastilan, Paul Weidemann
„Die Zukunft kommt nicht plötzlich, sondern ist nur die Wiederholung dessen, was bereits
geschehen ist“ (Cicero)
Wenn am Sonntag im Kunsthaus Kannen die Ausstellung „Bilder aus der Sammlung“ eröffnet
wird, wird sich vermutlich der eine oder andere Besucher in diesem Zitat von Cicero
wiederfinden können. Das verbindende Prinzip in den Arbeiten der drei ausgestellten Künstler
Paul Weidemann, Heinrich Büning und Hans-Georg Kastilan, ist das der Wiederholung. Jeder
von den aus dem Haus stammenden Künstlern hat seine individuellen Motive, welche er in
hoher Regelmäßigkeit wieder auftauchen lässt.
Kastilan, dessen Arbeiten Schwerpunkt der Ausstellung sind, stellt auf seinen Bildern häufig
verschiedenste Orte der Welt dar. Dabei spielt es keine Rolle ob er diese Orte auch physisch
kennengelernt oder nur imaginär bereist hat. Neben bekannten Plätzen Münsters führt seine
Reise beispielsweise auch nach Rom, New York oder Tokyo. Er reduziert die Dinge auf
ausgesprochen vereinfachte Versionen, so dass die Städte, welche er zeichnet, ohne seine
Betitelungen nicht zu unterscheiden wären. In kaum einer seiner Darstellungen von Städten
geht er über einige wenige nicht zu differenzierende schlichte Gebäude hinaus und doch fühlt
sich der Betrachter mitgenommen auf die Gedankenreise Kastilans, welche in einem Fall
sogar über die Erde hinaus und über eine Strickleiter gen Mond führt. Kastilan (geb. 1927 in
Insterburg/Ostpreußen) lebt seit 1951 in den Alexianer Stätten. Nach Ende des zweiten
Weltkrieges erkrankte er an chronischer Schizophrenie. Seine imaginären Reisen verarbeitet
er nun bereits seit einigen Jahrzehnten auf künstlerische Art und wurde damit bereits auf
verschiedensten Ausstellungen gezeigt.
Paul Weidemann (geb. 1932 in Bocholt) lebte von 1960 an bis hin zu seinem Tode 2009 in
einer der Alexianer Wohngruppen. Ähnlich wie Kastilan gebraucht er eine breite Palette an
Farben und auch in der Auswahl der Motive bestehen Parallelen. Häuserreihen und einzelne
Gebäude sind auch bei Weidemann sehr präsent. Dennoch haben seine Bilder dabei eine
äußerst individuelle Note. Dadurch, dass er anders als Kastilan weitere Objekte wie Autos
oder Bäume hinzufügt, haben seine Bilder einen gewissen Wiedererkennungswert. Dazu trägt
insbesondere auch bei, dass er auf sehr eigenwillige und abstrakte Art Personen in seinen
Arbeiten darstellt und Bilder nur teilweise bis gar nicht ausmalt.
Auch Heinrich Büning arbeitet bei seinen Werken äußerst repetitiv. Anders als die beiden
anderen Künstler setzt er diese Methodik auch innerhalb eines Bildes ein, wenn er mit
Bleistift in Sütterlin-Schrift Daten oder Namen aneinanderreiht und diese mit
wiederkehrenden Motiven kombiniert. Büning, der 1925 in Coesfeld geboren wurde und dort
auf einem Bauernhof landwirtschaftlich geprägt aufwuchs, betätigt sich bereits seit den 90ern
mehrmals wöchentlich in den Ateliers des Kunsthauses.
Das Kunsthaus ist in den Klinikkomplex der Alexianer Münster eingegliedert und beinhaltet
neben dem Ausstellungssaal unter anderem Ateliers und ein Archiv. Das Haus dient somit als
integrative Begegnungsstätte behinderter und nichtbehinderter Künstler.
Kunsthaus Kannen
Museum für Art Brut und Outsider Art
Alexianerweg 9 • 48163 Münster
Fon 02501-966 20 560, Fax 02501-966 20 561
www.kunsthaus-kannen.de
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