Die „Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft“ (GEW) lehnt den Tarifvertrag im Öffentlichen Dienst ab, den die Gewerkschaften am Samstag mit der „Tarifgemeinschaft der Länder“ (TdL) ausgehandelt haben. Der Abschluss beinhaltet eine Lohnerhöhung von 2,1 Prozent, die rückwirkend ab 1. März gilt. Nächstes Jahr kommen dann noch einmal 2,3 Prozent obendrauf. Am Ende sollen alle Arbeitnehmer mindestens 75 Euro mehr im Portemonnaie haben. Der neue Tarifvertrag gilt unter anderem für die Erzieherinnen in den städtischen Kitas. Auf Bund und Länder kommen durch die neuen Löhne Mehrkosten von rund zwei Milliarden Euro zu.
Die Gewerkschaften sind dennoch weit hinter ihre Forderungen zurückgegangen. Ursprünglich wollten sie 5,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 175 Euro im Monat. Die GEW forderte außerdem eine neue Eingruppierung für angestellte Lehrer, wodurch sie in Zukunft genauso viel verdienen würden wie ihre verbeamteten Kollegen. Weil die Arbeitgeber darauf im neuen Tarifvertrag nicht eingehen, lehnen die Lehrer ihn ab.
„Die Arbeitgeber wollen die Bezahlung der bundesweit 200.000 angestellten Lehrkräfte weiterhin diktieren. Mit 30 Euro Zulage im Monat für einzelne Lehrergruppen wollten sie uns zudem das Streikrecht abkaufen“, sagt GEW-Verhandlungsführer Andreas Gehrke in einer Presseerklärung. „Damit ist die Hauptforderung der GEW nicht erfüllt.“ Durch den neuen Abschluss würden die alten Benachteiligungen festgeschrieben, auch zwischen Ost und West.
Mit der ausgehandelten Gehaltserhöhung von 4,6 Prozent und mindestens 75 Euro mehr ist die GEW indes einverstanden. „Ein vertretbarer Kompromiss“, findet Gehrke.
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