Buchrezension
Das Buch von Hans Jürgen Krysmanski, emeritierter Professor aus Münster, ist zwölf Jahre alt und nun in 7. überarbeiteter Auflage erschienen. In so einem Fall spricht man von einem Klassiker. „Hirten & Wölfe“ handelt von den Macht- und Geldeliten im Zeitalter des Neoliberalismus. Als das Buch 2004 erstmalig erschien, sprach man noch von der Ära der Postmoderne. Berücksichtigt man, dass der Inhalt auf einen Soziologenkongress aus dem Jahre 2000 zurückgeht, verstärkt das den Eindruck, es mit einer zeitlosen Studie der jüngsten Vergangenheit zu tun zu haben.
Die weltweite Finanz- und Bankenkrise hat die globale Machtstruktur für jeden offengelegt: Die Welt ist in der Hand der Superreichen. Nur sie sind souverän und bestimmen nicht nur die Wirtschaft, sondern auch den politischen Betrieb. Der Autor zeigt, dass dies nicht nur für die Player der Supermacht USA gilt. Es gilt ebenso für die Geldeliten in Russland und in der EU, ja es sind weltweite Strukturen, bestimmt von Personen, Konzernen, Kapitalgesellschaften und Institutionen. Das Buch wird durch viele Schaubilder und Grafiken ergänzt. Eine notwendige Erleichterung, sich in die komplexe, aber interessante Materie einzufinden. Der Versuch lohnt sich.
Hans Jürgen Krysmanski: Hirten & Wölfe. Wie Geld- und Machteliten sich die Welt aneignen. ISBN 978-3-89691-602-0
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