Rund um Münster

Linke und DGB Münster: Gemeinsam Flagge zeigen! Politik und Wirtschaft müssen beim Klimaschutz aufs Tempo drücken

Jüngst trafen sich DGB und Fridays for Future zu einem Gespräch. Ein „richtiger Streikaufruf“, wie es sich Fridays for Future gewünscht hatte, gibt es nicht. Aber der DGB-Stadtverband Münster ruft zur solidarischen Beteiligung an der Großdemonstration von „Fridays for Future“ auf. Ebenso die Linke Münster. Die Demo beginnt am 20. September ab 10.00 Uhr auf dem Prinzipalmarkt.

Klima-Demo am 24. Mai 2019. Foto: Jan Große Nobis.

DGB Münster: „Die Uhr zur Klimarettung steht auf 5 vor 12“

In seiner Solidaritätsadresse schreibt der DGB:

„Die Uhr zur Klimarettung steht auf 5 vor 12. Wir wissen schon seit langem, dass die Klimaerwärmung unseren Planeten verändert und die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen entzieht. Wir haben schon viel zu lange darauf gehofft, dass diese Erkenntnis bei den Verantwortlichen zu einem Sinneswandel führt. Deutschland hat sich national, europäisch und international im Rahmen des Pariser Klimaabkommens auf Ziele zur Reduktion des CO2-Ausstoßes verpflichtet, tut allerdings bislang herzlich wenig um diese zu erfüllen. Im Gegenteil! Bereits jetzt steht fest, dass die Ziele für 2020 nicht erreicht werden. Hier braucht es mehr politischen Willen und wissenschaftliche Phantasie um die Wirtschaft zum nachhaltigen Umbau ihrer Produktionsweisen zu bewegen. Der Klimaschutz ist alternativlos! Dennoch darf er nicht zu Lasten der abhängig Beschäftigten und in der Gesellschaft benachteiligten Gruppen gehen!“, begründet der DGB-Stadtverbandsvorsitzende Peter Mai den Aufruf.

„Wir begrüßen es, wenn sich viele unserer Mitglieder am Klimaaktionstag beteiligen und gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern und hoffentlich vielen anderen Gruppen Flagge zeigen für einen Wandel, der Klimaschutz, sichere Arbeitsplätze und soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir haben nur diese eine Erde! Deshalb brauchen das Klima und alle die, die sich für dessen Schutz einsetzen, unsere volle Solidarität. Gemeinsam werden wir Politik und Wirtschaft dazu auffordern, endlich Ökologie und Ökonomie konsequent zusammen zu denken und bei der Umsetzung des Klimaschutzes aufs Tempo zu drücken!“, ergänzt der stellvertretende Vorsitzende Carsten Peters.

Darüber hinaus würde sich der DGB-Stadtverband für die Münsters Stadtverwaltung und deren Tochterunternehmen eine ähnliche Initiative wie in Düsseldorf wünschen, wo der Oberbürgermeister Geisel seine Beschäftigten in einem Rundschreiben dazu auffordert, bei Inanspruchnahme von Gleitstunden oder Urlaub, sich aktiv an den Demonstrationen zu beteiligen und sich für den Klimaschutz einzusetzen.

Markus Lewe: „Die Mitarbeiter/innen der Verwaltung können selbstverständlich unter Inanspruchnahme von Urlaub/Gleitzeit […] an der Demo teilnehmen“

Nun ja, einen Rundbrief gab es nicht. Einen Aufruf auch nicht. Aber Oberbürgermeister Lewe stellt es seinen Mitarbeiter*innen in Rathaus und Verwaltung frei, an der Demo teilzunehmen:

 

Linke Münster: „Tatsächlich gehen Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit oft Hand in Hand. Bestes Beispiel: Ein kostenloser Öffentlicher Nahverkehr“

Ebenso rufen die Linken zur Fridays for Future-Demo auf. Hier der Aufruf der Partei:

„Klimapolitik und soziale Gerechtigkeit werden oft als Widerspruch dargestellt. Von den gleichen Leuten, die für Hartz IV gestimmt und sich jahrelang gegen den Mindestlohn gewehrt haben, hört man heute sinngemäß, dass wir es mit dem Klimaschutz nicht übertreiben dürfen, weil wir sonst die wirtschaftlich Schwachen zurück lassen.

Das ist nicht nur scheinheilig, sondern auch grober Unfug. Hartz-IV-Empfänger und Geringverdiener fahren in der Regel keine SUVs. Und sie fliegen auch nicht mal eben zum Shoppen nach Barcelona oder über die Ferien nach Kalifornien.

Tatsächlich gehen Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit oft Hand in Hand. Bestes Beispiel: Ein kostenloser Öffentlicher Nahverkehr. Wenn wir die Verkehrswende wollen, dann müssen wir weg vom Auto und hin zu Bus und Bahn, welche deutlich energieeffizienter und damit enorm klimafreundlicher sind. Der einfachste Schritt: Machen wir Bus- und Bahn im Nahverkehr kostenlos!

Das hilft nicht nur Millionen von Menschen, die Probleme haben, ihr Recht auf Mobilität mit ihrem Geldbeutel zu vereinbaren, sondern führt auch zur Ersetzung des individuellen Autoverkehrs durch den klimafreundlicheren ÖPNV.

Für soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz machen wir diese Woche Druck:

Am 19.09. veranstalten wir ein offenes Schilder malen im Linken Zentrum (Achtermannstraße 19). Ab 17 Uhr sind die Türen geöffnet. Wir stellen weiße Schilder und Farbe bereit und jeder und jede kann kommen um sich ein Schild für die Demo am Tag darauf zu basteln. Es sollen keine Parteischilder werden, ihr könnt malen was Ihr wollt. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Mehr Infos: Schilder malen für Klima-Demo.

Am 20.09. treffen wir uns um 9:15 im Linken Zentrum um dann gemeinsam zur Fridays for Future Demonstration „10.000 fürs Klima“ zu gehen, die um 10 Uhr am Prinzipalmarkt losgeht.

Krönender Abschluss wird unsere Klimakonferenz am Tag darauf: Los geht’s um 15 Uhr bei uns im Linken Zentrum. Lilia Hort (Aktivistin aus dem Kreisverband Münster und Mitglied im Kreisvorstand) referiert zum Thema „Mit Konsum die Welt retten?“. Peter Bastian von der Gruppe „Sofortiger Atomausstieg Münster“ berichtet vom Märchen der sauberen Atomenergie und Hubertus Zdebel (Bundestagsabgeordneter für die Linke) referiert über den Gegensatz zwischen Klimaschutz und Kapitalismus.

Mehr Infos: Klimakonferenz.

 

 

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