Der Anfang des Jahres eingeführte gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro hat die Vorab-Kritiker bislang nicht bestätigt. „Die ordnungspolitische Kernschmelze, die einige Ökonomen befürchtet haben, ist nicht eingetreten“, stellt der Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), Joachim Müller, auf Spiegel Online fest. „Noch nicht einmal ein berichtenswerter Störfall bei den normalen Beschäftigungsverhältnissen“ sei erkennbar.
Das Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) hatte vor der Einführung orakelt, der Mindestlohn würde rund 900.000 Jobs gefährden. Diese „Horrorszenarien“ sind nach Ansicht von Joachim Möller ausgeblieben. In einzelnen Fällen habe der Mindestlohn natürlich Auswirkungen. Zum Beispiel ist die Zahl der 450-Euro-Jobs gesunken. „Allerdings wissen wir aktuell nicht, was mit den Minijobbern passiert ist“, sagt Möller. Es sei denkbar, dass viele der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse verloren gegangen sei. Vielleicht seien aus den Minijobs auch sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse geworden.
- Steuerliche Absetzung von Beiträgen zur privaten Altersversorgung - 28.10.2024
- Demokratisierer im Kunstzirkus - 24.10.2024
- Das Berliner Grundeinkommen - 22.10.2024