Neue ÖPNV-Angebote entweder für Münster oder deutschlandweit
Ab dem 1. Mai dieses Jahres gibt es deutschlandweit ein neues Ticket für alle: das Deutschlandticket.
Es kostet 49 Euro pro Monat und gilt für Nahverkehrszüge wie Regionalbahn und Regionalexpress, aber auch in S-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen. Im Bürgergeld-Regelsatz für alleinstehende Erwachsene sind aktuell 45,02 Euro monatlich für die Ausgaben für Verkehrsmittel vorgesehen. Ein Sozialticket ist das neue Angebot also nicht.
Arbeitgeber können das 49-Euro-Ticket mit dem Job-Ticket kombinieren und bezuschussen, somit entsteht für Arbeitnehmer*innen ein deutschlandweites Ticket mit dem monatlichen Abo-Preis von 30,40 Euro. Der attraktive Preis gilt allerdings für das erste Jahr als Einführungspreis, also schon ab dem Jahr 2024 sind inflationsbedingte Preissteigerungen möglich. Die Finanzierung durch Bund und Länder ist nur bis zum Jahr 2025 gesichert, danach sind noch wesentliche Preissteigerungen möglich.
Einzelne Bundesländer bieten eigene Erweiterungen zum 49-Euro-Ticket. In NRW soll es ein vergünstigtes Sozialticket geben, dessen Preis noch nicht feststeht. es wird auch ein Fahrrad-Abo mit einem monatlichen Preis von 39 Euro angeboten. Für Fahrgäste, die regelmäßig fahren und über ein teureres Bahn-Abo verfügen, bringt das neue Ticket eine finanzielle Erleichterung und steigert die Kundenbindung. Gelegentliche Bahnnutzer werden die Kosten für sich kalkulieren, ob sich die Ausgabe von 49 Euro für sie lohnt. Mobilitätskunden der Stadtwerke Münster, die über verschiedene Abos mit monatlichen Preisen teurer als 49 Euro verfügen, werden automatisch auf das einheitliche Deutschlandticket umgestellt. Abonnements der Stadtwerke Münster, die weniger als 49 Euro monatlich kosten, werden nicht automatisch umgestellt.
Stadtrat beschließt 29-Euro-Ticket für Münster
Zum 1. August 2023 legen die Stadtwerke Münster nach dem entsprechenden Beschluss des Stadtrates ein neues lokales Angebot auf – ein Ticket für monatlich 29 Euro; es ist nicht übertragbar und gilt den ganzen Tag. Eine Fahrrad- oder Personenmitnahme ist mit dem neuen Abonnement nicht erlaubt. Die Dauer des Vertrages beträgt mindestens ein Jahr, bei einer vorzeitigen Kündigung wird eine Gebühr von 30,- Euro fällig. Der neue Preis von 29 Euro monatlich in Münster ist geringer als der bundesweit gültige Regelsatz von 45 Euro für Verkehrs- bzw. Mobilitätsleistungen bei bedürftigen Menschen. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass zusätzlich auch mal eine Taxifahrt notwendig werden kann, die genauso aus dem Regelsatz zu finanzieren ist. Bestandskunden der Stadtwerke, die schon über eine Busmonatskarte für das Stadtgebiet Münster verfügen, werden automatisch auf das 29-Euro-Münster-Abo umgestellt, es sei denn, sie legen Widerspruch ein, um damit den bisherigen Tarif beizubehalten oder auf das Deutschlandticket zu wechseln. Wer in Münster Bürgergeld nach SGB II, Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem 3. Kapitel SGB XII, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem 4. Kapitel SGB XII, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz oder Kinderzuschlag nach § 6a Bundeskindergeldgesetz bekommt, kann einen Münsterpass beantragen. Mit dem Münsterpass boten früher die Stadtwerke Münster verschiedene zweifach reduzierte Abonnements wie zum Beispiel das 60plusAbo für 15,50 Euro pro Monat, das 9-Uhr- MünsterAbo für 17,95 Euro im Monat und das JobTicket für 25,05 Euro im Monat an. Es bleibt abzuwarten, ob und welche vergünstigten Abo-Preise für Münsterpass-Inhaber nun folgen werden.
Regina Ioffe
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