Am 02. Juli 2019 campten Studierende der Hochschulen auf dem Schlossplatz um für bezahlbaren Wohnraum einzutreten. Denn: Wieder seien zum Wintersemester 2019/20 Engpässe auf Münsters Wohnungsmarkt zu erwarten. Wieder müssten zum Wintersemester Notunterkünfte in den Kellern der Studi-Wohnheime an der Steinfurter Straße eingerichtet werden.
1106 Wohnheimplätze würden zum Semesterbeginn wegfallen, die meisten wegen Sanierungen, 384 davon aber auch dauerhaft, da die Wohnheime am Germania Campus, am Lilientalweg und an der Loddenheide wegfallen. Die Unterbringungsquote des Studierendenwerks für die ca. 60.000 Studierenden sei seit 2016 von vierzehn auf acht Prozent gesunken. Paula Aguilar Sievers, Wohnraumreferentin des AStA der Uni Münster, kritisiert deshalb die Landesregierung: Die Finanzierung der Studierendenwerke durch das Land stagniere, wogegen die Anzahl der Studierenden steige. Das Studierendenwerk habe daher zu wenig Mittel, um neue Wohnheime zu bauen.
Auch die Mieten würden weiter steigen. Der Wohngeldzuschlag sei zwar jüngst auf 325 Euro angehoben worden, die durchschnittliche Miete für ein WG-Zimmer habe dagegen schon 2018 bei 350 Euro gelegen. Tendenz steigend.
Paula Aguilar Sievers kritisiert deshalb: Dreißig Prozent aller Münsteraner Studierenden würden pendeln. Vielen von ihnen sei es einfach zu teuer, sich ein Zimmer oder eine Wohnung in Münster zu mieten. Das passe nicht in das schmale Budget eines*r Student*in.
Deshalb appelliert Paula Aguilar Sievers an die Stadt: Stellt für neue Wohnheime neue Baugrundstücke zur Verfügung. Schafft billigen Wohnraum. Nur so könnte verhindert werden, dass die wirtschaftlich schwachen in Münster nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es gelte: „Eine Innenstadt für alle!“. Deshalb sei es Schade, dass das alte Finanzamt nicht Wohnheim werde, sondern Bürofläche (Demnächst für Uni-Verwaltung und Landgericht) bleibe.
Mit einem Konzert klang das Protestcamp aus.
Das Camp hatten die ASten von Universität, Fachhochschule und Katholischer Fachhochschule organisiert.
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