Viele Jugendämter in Deutschland arbeiten laut Umfragen an der Belastungsgrenze.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD) ist in den rund 560 Jugendämtern bundesweit unter anderem für den Kinderschutz und die Betreuung von belasteten Familien zuständig. Nun berichtete das ARD-Magazin „Report Mainz“ von Überlastung vor allem durch Personalmangel. 80 Prozent der kommunalen Einrichtungen vermelden den Angaben zufolge viele Krankheitsfälle in der Belegschaft. Außerdem gäbe es eine hohe Zahl an unerledigten Fällen. Dies wirke sich dem Bericht zufolge insbesondere auch auf die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen aus.
Es soll sogar vorgekommen sein, dass Kinder aufgrund mangelnder Plätze in geeigneten Einrichtungen in Räumen des Jugendamtes übernachten und Mitarbeiter des Amtes die Kinder mit zu sich nach Hause nehmen mussten.
Infolge des Personalmangels müssen viele Berufseinsteiger in den Ämtern gleich 70 bis 80 Familien betreuen. So wird die Vorsitzende der (ASD) Kerstin Kubisch-Piesk zitiert. Im vergangenen Frühjahr habe man in einem Brief Bundeskanzler Scholz und Familienministerin Paus über den dramatischen Fachkräftemangel informiert. Das Problem müsse jetzt „Chefsache“ werden.
(Bild: pixabay)
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