Vorschläge für zukunftsfähige Mobilität

Verkehrswende-Bündnis reaktiviert

Das Verkehrswende-Bündnis war im Frühling des Jahres auf Initiative von Eva Kintrup (Greenpeace Münster) wieder zusammengekommen.

Hintergrund war natürlich, dass in Münster und dem Münsterland trotz großer Verkehrsplanungen (Stichworte: WLE-Reaktivierung, MetroBus, S-Bahn Münsterland) und einiger verwirklichter Lösungen (Stichworte: Busspuren, Umwidmung von Parkplätzen zu Fahrstellplätzen, „Fahrradbügel“, farbige Velorouten, beleuchteter Radschnellweg am Kanal) das Auto weiterhin das Straßenbild dominiert und den Verkehr – parkend für Fußgänger*innen und fahrend für alle, aber insbesondere für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) – maßgeblich beeinträchtigt. Zudem war die Pkw-Dichte in Münster noch nie so hoch wie im laufenden Jahr 2023. Am Jahresanfang waren insgesamt 177.696 Kraftfahrzeuge und 17.777 Anhänger angemeldet, darunter 151.318 Pkw und 11.714 Lastkraftwagen.

Von Verkehrswende in der Domstadt ist also nichts zu spüren – nicht nur Eva Kintrup, sondern auch viele Vertreter*innen anderer an der Verkehrswende in Münster interessierter Gruppen empfanden so und nahmen dienstags im Umwelthaus die Arbeit wieder auf. Steffen Lambrecht von Fridays for Future Münster grub das maßgeblich von ihm geschriebene „alte“ Konzept „Maßnahmen für zukunftsfähige Mobilität in Münster – Vorschläge des Verkehrswendebündnisses Münster“ aus. Gemeinsam wurde es überarbeitet und schließlich online gestellt.

Vor der Novembersitzung des Rates der Stadt Münster empfingen einige Mitglieder des Bündnisses vor dem Stadtweinhaus die Ratsfrauen und -männer sowie die Besucher*innen und verteilten ein extra gefertigtes Flugblatt mit fünf zentralen Forderungen des Bündnisses.

• Umverteilung des Straßenraums (1. Fuß, 2. Rad, 3. ÖPNV, 4. Kfz, 5. Parken)
• Förderung von Rad- und Fußverkehr
• Ausbau des öffentlichen (Nah-) Verkehrssystems
• Reduktion und Beschränkung des motorisierten Individualverkehrs (MIV)
• schrittweise Einführung einer (nahezu) autoverkehrsfreien Innenstadt, die auch die Belange von Menschen mit eingeschränkter Mobilität achtet
• „Ziel der Stadt Münster muss es sein, ein nachhaltiges Verkehrssystem in Münster zu schaffen“, so das Bündnis.